Bitkom zu den Klimawirkungen von Videostreaming
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15. September 2020
Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat am Donnerstag Ergebnisse zu den Klimawirkungen von Streaming und digitaler Infrastruktur vorgestellt. Dazu erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder:
„Streaming gehört für viele Menschen in Deutschland zum Leben dazu: 83 Prozent der Internetnutzer schauen Videos im Internet – fast jeder Dritte davon täglich, wie eine Bitkom-Studie von August 2020 zeigt. Zugleich arbeiten viele Menschen im Homeoffice, Videokonferenzen sind mittlerweile alltäglicher Bestandteil der Arbeitswelt. So wie der Auto- und Flugverkehr durch digitale Formen der Präsenz und Kommunikation ersetzt wurde, wurde auch der Energieverbrauch reduziert.
Streaming hat einen umso geringeren Klimaeffekt, je nachhaltiger und ökologischer der Energiemix ist. Die Stromerzeugung aus Sonne und Wind ist nahezu CO2-neutral, ganz anders ist es bei Kohle und Gas. Dementsprechend können etwa die Menschen in Schweden deutlich klimaschonender surfen und streamen als die Menschen in Polen, wo die Energie noch zu einem großen Teil aus fossilen Quellen stammt. Der CO2-Ausstoß von einer Stunde Streaming ist im polnischen Energiemix etwa 50 Mal höher als in Schweden – in Deutschland liegen wir etwa im Mittelfeld.
Deutschland hat beim Ausbau erneuerbarer Energien noch Aufholbedarf. Damit Streaming das Klima hierzulande nicht belastet, muss der Energiemix schneller und konsequenter in Richtung regenerativer Energiequellen vorangetrieben werden. Darüber hinaus muss die Energieeffizienz der Rechenzentren weiter gesteigert werden. Der Strombedarf der Rechenzentren in Deutschland beträgt derzeit mehr als zwölf Milliarden Kilowattstunden pro Jahr – das ist in etwa so viel wie Berlin jährlich verbraucht. Dabei entsteht Wärme, die auch für die Fernwärmeversorgung genutzt werden könnte. Angesichts der bevorstehenden Abschaltung der Kohle- und Atomkraftwerke gilt dies umso mehr.
Unabhängig davon kann jeder Haushalt selbst etwas für die Klimaneutralität von Streaming tun, indem er seine Geräte mit Energie aus regenerativen Quellen betreibt. Zugleich kann man sein Nutzungsverhalten hinterfragen: Laufen mehrere Geräte parallel? Ist wirklich die höchste Auflösung nötig? Wird im Hintergrund gestreamt und niemand schaut zu? Wer die Auto-Play-Funktion deaktiviert, erreicht zudem, dass nach Ende des eigentlich gewünschten Videos kein weiterer Stream startet.“
Informationen zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit:
- Bitkom zeigt in seinem Leitfaden „Nachhaltigkeit von Streaming & Co.“ auf, wie viel Treibhausgase durch Videostreaming im Netz tatsächlich ausgestoßen werden – und vor allem, wie jeder einzelne den CO2-Fußabdruck des Streamings senken kann. Der Leitfaden steht im Internet zum Download bereit unter: https://www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/Nachhaltigkeit-von-Streaming-Co
- Gemeinsam mit dem Borderstep-Institut und der Universität Zürich hat Bitkom zudem den Beitrag der Digitalisierung zum Klimaschutz untersucht. In welchen Bereichen besitzt die Digitalisierung besonders große Potenziale für den Klimaschutz? Welche klimaschädlichen Wirkungen können von digitalen Technologien ausgehen und wie lassen sie sich reduzieren? Download der Studie: https://www.bitkom.org/klimaschutz-digital
Quelle: www.bitkom.org
15. September 2020
Bundesumweltministerin Svenja Schulze hat am Donnerstag Ergebnisse zu den Klimawirkungen von Streaming und digitaler Infrastruktur vorgestellt. Dazu erklärt Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder:
„Streaming gehört für viele Menschen in Deutschland zum Leben dazu: 83 Prozent der Internetnutzer schauen Videos im Internet – fast jeder Dritte davon täglich, wie eine Bitkom-Studie von August 2020 zeigt. Zugleich arbeiten viele Menschen im Homeoffice, Videokonferenzen sind mittlerweile alltäglicher Bestandteil der Arbeitswelt. So wie der Auto- und Flugverkehr durch digitale Formen der Präsenz und Kommunikation ersetzt wurde, wurde auch der Energieverbrauch reduziert.
Streaming hat einen umso geringeren Klimaeffekt, je nachhaltiger und ökologischer der Energiemix ist. Die Stromerzeugung aus Sonne und Wind ist nahezu CO2-neutral, ganz anders ist es bei Kohle und Gas. Dementsprechend können etwa die Menschen in Schweden deutlich klimaschonender surfen und streamen als die Menschen in Polen, wo die Energie noch zu einem großen Teil aus fossilen Quellen stammt. Der CO2-Ausstoß von einer Stunde Streaming ist im polnischen Energiemix etwa 50 Mal höher als in Schweden – in Deutschland liegen wir etwa im Mittelfeld.
Deutschland hat beim Ausbau erneuerbarer Energien noch Aufholbedarf. Damit Streaming das Klima hierzulande nicht belastet, muss der Energiemix schneller und konsequenter in Richtung regenerativer Energiequellen vorangetrieben werden. Darüber hinaus muss die Energieeffizienz der Rechenzentren weiter gesteigert werden. Der Strombedarf der Rechenzentren in Deutschland beträgt derzeit mehr als zwölf Milliarden Kilowattstunden pro Jahr – das ist in etwa so viel wie Berlin jährlich verbraucht. Dabei entsteht Wärme, die auch für die Fernwärmeversorgung genutzt werden könnte. Angesichts der bevorstehenden Abschaltung der Kohle- und Atomkraftwerke gilt dies umso mehr.
Unabhängig davon kann jeder Haushalt selbst etwas für die Klimaneutralität von Streaming tun, indem er seine Geräte mit Energie aus regenerativen Quellen betreibt. Zugleich kann man sein Nutzungsverhalten hinterfragen: Laufen mehrere Geräte parallel? Ist wirklich die höchste Auflösung nötig? Wird im Hintergrund gestreamt und niemand schaut zu? Wer die Auto-Play-Funktion deaktiviert, erreicht zudem, dass nach Ende des eigentlich gewünschten Videos kein weiterer Stream startet.“
Informationen zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit:
- Bitkom zeigt in seinem Leitfaden „Nachhaltigkeit von Streaming & Co.“ auf, wie viel Treibhausgase durch Videostreaming im Netz tatsächlich ausgestoßen werden – und vor allem, wie jeder einzelne den CO2-Fußabdruck des Streamings senken kann. Der Leitfaden steht im Internet zum Download bereit unter: https://www.bitkom.org/Bitkom/Publikationen/Nachhaltigkeit-von-Streaming-Co
- Gemeinsam mit dem Borderstep-Institut und der Universität Zürich hat Bitkom zudem den Beitrag der Digitalisierung zum Klimaschutz untersucht. In welchen Bereichen besitzt die Digitalisierung besonders große Potenziale für den Klimaschutz? Welche klimaschädlichen Wirkungen können von digitalen Technologien ausgehen und wie lassen sie sich reduzieren? Download der Studie: https://www.bitkom.org/klimaschutz-digital
Quelle: www.bitkom.org